Dieser Film wurde in den echten Katakomben von Paris gedreht. In diesen Katakomben liegen die Knochen von insgesamt 6 Millionen Menschen. Und für nur 10€ kann man sich 30 Meter unter die Erde begeben und sich das alles genauer anschauen. Für mich war es keine Frage, ich musste unbedingt da runter.
Die Temperatur in den Katakomben beträgt das ganze Jahr über 14°C. Es ist also ratsam, sich etwas wärmer anzuziehen, da man ca. eine Stunde da unten verbringt.
Den ersten Teil der Besichtigung geht man durch einen relativ langen Tunnel. Ab und zu kommen mal Abzweigungen, die aber abgesperrt sind. Eins sollte man an dieser Stelle noch erwähnen: Für Menschen mit großer Platzangst ist dieser Ort nichts. Die Gänge sind ziemlich schmal, man kann gerade so aufrecht stehen, ist 30 Meter unter der Erde und es geht nur vor und zurück. Es gibt auch auf der gesamten Besichtigung keine Toiletten.
Nachdem man also einige Zeit gelaufen und schon fast enttäuscht ist, dass es doch so unspektakulär ist, hängt da plötzlich ein Schild.
„Arrête! C’est ici l’Empire de la Mort!“
(auf deutsch: „Stopp! Hier ist das Reich des Todes!“
Nur einen Schritt über diese Schwelle gesetzt, wird einem sofort ganz anders. Rechts und Links sind überall Knochen und Totenköpfe bis zur Decke gestapelt. Meine erste Reaktion war wirklich heftig. Ich bin ohne groß nachzudenken sofort 10 Schritte rückwärts gegangen.
Es hat ein paar Minuten gedauert, bis ich mit der Situation zurecht kam. Die ganzen Knochen und Totenköpfe um mich herum waren eben echt. Die Überreste von 6 Millionen Menschen. Die ganze Atmosphäre da unten ist ganz besonders und teilweise auch etwas beängstigend und beklemmend. Es ist sehr ruhig, aber trotzdem ist da immer so eine Art leichtes "Rauschen". Schwer zu erklären... vielleicht wisst ihr was ich meine, wenn ihr schon mal so tief unter der Erde oder in einer Höhle wart. An manchen Stellen tropft es von der Decke.
Der ca. 2 Kilometer lange Rundgang führt an diversen Formationen
vorbei. Verschiedene Gedenktafeln informieren, aus welchen
Friedhöfen die verschiedenen Knochen stammen. Außer Knochen gibt es
allerdings nichts zu sehen, deswegen rate ich euch, den Audioguide am
Eingang mitzunehmen, um interessante Hintergrundinformationen zu den
verschiedenen Gedenkstätten zu erfahren.
Zum Schluss kommt noch eine sehr sehr steile Rundtreppe, die wieder nach oben und damit nach draußen führt. Ich war wirklich heil froh wieder unter den lebenden zu sein, bereue es aber auch nicht diese Erfahrung gemacht zu haben.
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